Autor: Chad Corrie
Verlag: Mantikore-Verlag
Reihe: Wizard King Trilogie, Band 1
Format: Paperback
Seitenzahl: 416 Seiten
Erschienen: Sep. 2014
ISBN: 978-3939212768
Preis: 14,95 Euro
von: kris
Der amerikanische Autor Chad Corrie wurde in Minnesota geboren, wo er auch noch heute lebt. Mit zwölf Jahren entdeckte er seine Liebe zum Schreiben, die ihn bis heute nicht mehr los ließ. So machte er sein Hobby schließlich auch zum Beruf, verfasst seither Romane, Kurzgeschichten. Theaterstücke und Skripte für Graphic Novels. Der Manticore Verlag hat sich nun seiner Werke angenommen und veröffentlicht nun „Cadriths Rückkehr“, den ersten Band seiner „Wizard King“-Trilogie (im Original übrigens „Seer’s Quest“ aus der „Divine Gambit Trilogy“).
Klappentext:
Dunkle Mächte erheben sich im Lande Tralodren. Einst in den Höllenschlund verbannt, droht der dunkle Magier Cadrith aus den Tiefen seines Exils zu entkommen. Auch ist er nicht der Einzige, der nach neuer Macht strebt! Was führt der Zauberer Valan im Schilde? Welche Pläne verfolgen die kriegerischen Elfen? Eine mutige Gruppe Sterblicher will Widerstand leisten. In der mystischen Ruinenstadt Talatheal stellen sie sich ihrem Schicksal…
Zum Inhalt:
Die Zeit der Magierkönige von Tralodren ist lange vorbei. Cadrith der letzte von ihnen fristet seit seiner Verbannung sein untotes Leben im Höllenschlund, hat es aber nie aufgegeben, an einer Rückkehr zu arbeiten.
Diese scheint jetzt zu nahen, hat er doch in Valan einem anderen Magier ein geeignetes Werkzeug gefunden. Allerdings wird dieser selbst irgendwann zu einem Problem, denn nachdem er einen uralten Tempelkomplex besetzt und einen Hobgoblinstamm versklavt hat, kostet er zu viel von der Macht der Geheimnisse, die ihm Cadrith überlassen hat und ist nicht mehr ganz so einfach zu kontrollieren.
Doch der untote Magerkönig gibt die Hoffnung nicht auf, hat er doch noch ein Ass im Ärmel. Er weiß, das Valans Treiben nicht unbemerkt bleiben wird, vor allem nicht von den Göttern …
Derweil kämpft der Gladiator Dugan in der Arena um sein Überleben. Seit fünf Jahren dient er der Belustigung seiner Elfenherren, doch damit soll endlich Schluss sein. In der Stunde der Not rettet ihn ausgerechnet eine Elfe, die undurchsichtige Bogenschützin Alara vor seinen Verfolgern und ermöglicht ihm die Flucht aus der Sklaverei. Obwohl er zuvor schon von einem Gott berührt wurde, schließt sich der Ex-Gladiator nun ihr und ihrem Gefährten, dem blinden Seher Gilban an.
Später stoßen andere, ziemlich ungleiche Gefährten wie der nordmännische Krieger Rowan, der Zwerg Vinder und die Magierin Cadrissa dazu. Gemeinsam kommen sie im Dschungel dem schrecklichen Geheimnis auf die Spur.
Der Manticore-Verlag hat sich ganz und gar dem Rollenspiel verschrieben, aus diesem Grund passt auch „Cadriths Rückkehr“ gut in das Verlagsprogramm. Denn man wird als Leser das Gefühl nicht los, in eine typische Kampagne einzusteigen.
Da ist der böse Magier, der sich mit seinen Zaubern und Experimenten an der Schöpfung vergeht, und so die Götter auf den Plan bringt. Allerdings wird er natürlich von einer noch größeren Macht kontrolliert.
Auf der anderen Seite formiert sich nach und nach eine Heldentruppe, die mehr oder weniger freiwillig den dunklen Ahnungen nachgeht. Wir haben den barbarischen wirkenden Gladiator, der als Gegengewicht zu dem eher seinem Kodex verpflichteten Nordmann stehen soll. Elfen und Zwerge, und natürlich eine verbündete, wenn auch zwielichtige Magierin, die ganz offensichtlich auch eigene Interessen hat.
Die Geschichte ist zunächst in viele Handlungsebenen aufgespalten, um die einzelnen Figuren in ihrem Umfeld vorzustellen, so weit es dem Autor wichtig und richtig erscheint. Dabei steht vor allem das Schicksal Dugans im Vordergrund, der offensichtlich noch viel mehr ist, als die anderen denken.
Die Geschichte ist in mehr oder weniger aufeinander aufbauende Episoden aufgespalten – schlägt sich dabei mit den für das Rollenspiel so typischen Situationen herum – ärgerlichen Verfolgern, wilder Natur und den Schrecken des Dschungels und eines Dungeons, in den sich die alte Tempelanlage verwandelt hat.
Das Buch findet einen vorläufigen Abschluss, man merkt aber sehr genau, dass es nur das Abenteuer zum Aufwärmen war, in dem der Leser die Helden kennenlernen konnte, und die Weichen für die richtige Geschichte gestellt wurden.
Alles in allem bietet der Autor eine klassisch-epische Fantasy-Geschichte mit allen Klischees und Versatzstücken, die dazu gehören. Die Handlung ist nach dem Baukastensystem gestaltet und bietet immer dann Action, wenn die Spannung nachlässt. Auch die Figuren entwickeln leider nicht sonderlich viel Profil, bleiben eher ihren Archetypen treu. Auch die Völker verhalten sich meistens so, wie man es von ihnen erwartet, auch wenn diesmal die dekadente Zivilisation nicht von Menschen sondern von Elfen bestimmt wird.
Der Stil ist nicht ganz so flüssig wie man es sich wünschen könnte, gerade am Anfang behindern sehr lange Sätze das Verständnis und den Lesefluss. Zum Ende hin wird es besser, aber auch da mit man noch einiges an Geduld mitbringen.
Mein Fazit:
„Cadriths Rückkehr“, der erste Band der „Wizard King Saga“ ist ein solider Fantasy-Roman, der vor allem die Fans klassischer Rollenspiele ansprechen dürfte. Wer ein Abenteuer ohne sonderliche Überraschungen vor einer exotischen Kulisse und mit vertrauten Helden mag, wird zufriedengestellt werden, höhere Erwartungen an die Handlung und die Figuren sollte man an die Geschichte allerdings nicht stellen.
Meine Wertung:
3 von 5 Rückkehrer